Schlaflieder

Wer hat die schönsten Schäfchen? Die hat der goldne Mond, der hinter unsern Bäumen am Himmel droben wohnt.

Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt?

Schlafe, mein Prinzchen, es ruhn Schäfchen und Vögelchen nun, Garten und Wiese verstummt, auch nicht ein Bienchen mehr summt.

Schlaf Kindlein schlaf. Der Vater hüt die Schaf. Die Mutter schüttelt’s Bäumelein, da fällt herab ein Träumelein.

Müde bin ich geh zur Ruh, schließe meine Äuglein zu. Vater lass die Augen dein über meinem Bette sein.

Kein schöner Land in dieser Zeit als hier das unsre weit und breit, …

Guten Abend, gut Nacht, mit Rosen bedacht, mit Nägelein besteckt, schlupf unter die Deck. Morgen früh, wenn Gott will, wirst Du wieder geweckt.

Die Blümelein sie schlafen. Schon längst im Mondenschein. Sie nicken mit den Köpfchen. Auf ihren Stängelein. Es rüttelt sich der Blütenbaum.

Der Mond ist aufgegangen. Die goldnen Sternlein prangen. Am Himmel hell und klar. Der Wald steht schwarz und schweiget. Und aus den Wiesen steiget. Der weiße Nebel wunderbar.

Ade nun zur guten Nacht! Jetzt wird der Schluss gemacht, dass ich muss scheiden.